Der Garten der Religionen

Die Vision

Der Garten der Religionen in Bozen entstand 2007 ausgehend von einer Vision des Katholischen Forums unter der Präsidentschaft von Georg Oberrauch und Birgit Dissertori Psenner, in enger Kooperation mit der Consulta dei Laici, mehreren Religionsgemeinschaften und dem diözesanen Amt für Ökumene und interreligiösen Dialog. Die

Vision, einen Garten der Religionen anzulegen, hing eng mit dem Symbol des Gartens zusammen: Es braucht regelmäßiges und behutsames Hegen und Pflegen, sowie Geduld und Zeit, um die Pflanzen wachsen und gedeihen zu lassen. Ebenso verhält es sich mit dem interreligiösen Dialog. Für beide gilt: Nur

durch persönlichen Einsatz werden sie Wirklichkeit.

Seit seiner Eröffnung versinnbildlicht der Garten das respektvolle Miteinander verschiedener Religionen und Kulturen in Südtirol. Er ist im doppelten Sinne im Wachsen begriffen und wird immer mehr zum Ort des Dialogs: Es finden Führungen von Schulklassen, Jugend- und Erwachsenengruppen statt,

Dialoggespräche mit Vertreter/innen aus Politik und Kirche, sowie interreligiöse

und mehrsprachige Veranstaltungen, die den Austausch und das Kennenlernen

fördern.

Der Auftrag

Der Garten der Religionen erfüllt den Auftrag des II. Vatikanischen Konzils: „Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern. Das Verhalten des Menschen zu Gott, dem Vater und sein Verhalten zu den Menschenbrüdern stehen in so engem Zusammenhang, dass die Schrift sagt: ‚Wer nicht liebt, kennt Gott nicht‘ (1 Joh 4,8). (…) Deshalb verwirft die Kirche jede Diskriminierung eines Menschen oder jeden Gewaltakt gegen ihn um seiner Rasse oder Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen, weil dies dem Geist Christi widerspricht. Und dementsprechend ruft die Heilige Synode (…) die Gläubigen mit leidenschaftlichem Ernst dazu auf, dass sie ‚einen guten Wandel unter den Völkern führen‘ (1 Petr 2,12) und womöglich, soviel an ihnen liegt, mit allen

Menschen Frieden halten (…)“.

(Aus: Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen "Nostra aetate", 5)